
Ältere Arbeitnehmer:innen am Arbeitsmarkt – Zwischen Frühpension, Arbeitskräftemangel und echten Lösungen
Volle Anpassung für kleine Pensionen, weniger für Luxuspensionen. Damit entlasten wir das Budget 2026 um 350 Millionen Euro und schaffen Spielraum für Zukunftsinvestitionen.
© NEOS / Lukas Piller
Gerade in Zeiten hoher Inflation und angespannter Finanzen ist es unsere Pflicht, die Sanierung des Staatshaushalts nicht aus den Augen zu verlieren. Denn ein solides Budget ist die Grundlage für Wohlstand, soziale Sicherheit und Zukunftschancen.
Was wir nicht mehr brauchen, sind Einmalzahlungen nach dem Motto „Gießkanne“ oder Wahlzuckerl vor jeder Nationalratswahl. In den letzten Jahren wurden die Pensionen immer wieder über die Inflation hinaus erhöht – und das in Krisenzeiten. Das ist weder nachhaltig noch fair gegenüber den Jüngeren, die all das bezahlen müssen.
Wir haben nun einen Kompromiss erreicht, der einen echten Unterschied macht:
Damit sparen wir bereits im kommenden Jahr 350 Millionen Euro. Über die gesamte Legislaturperiode ergibt das eine Entlastung von 1,4 Milliarden Euro. Geld, das wir in die Zukunft investieren können und das zur Sanierung des Budgets beiträgt.
Ausgangslage:
Kosten auf Basis von 2,7% (Anpassungsfaktor):
Gesetzliche PV: 1,73 Mrd. Euro
Beamte: 350 Mio. Euro
Anzahl aller Pensionsbezieher:innen/Beamte:
Pension: 2,3 Mio.
Beamte: 260.000
Daten zur Anpassung:
% aller Pensionist:innen mit voller Anpassung: 71,4% (67,0% mit Beamte)
Anzahl aller Pensionist:innen mit voller Anpassung: 1.65 Mio. (Beamte: 74.000)
Einsparung (gesetzliche PV und Beamte): 350 Mio. Euro
Anpassung, wenn linear (gesetzliche PV und Beamte): 2,25%
Daten zur gesetzlichen PV:
Durchschnittspension: 1.840 Euro
Männer: 2.238 Euro
Frauen: 1.557 Euro
Medianpension: 1.704 Euro
Männer: 2.297 Euro
Frauen: 1.422 Euro
Ausgleichszulagenbezieher: 189.969
Frauen: 127.215
Männer: 62.754
Ausgleichszulagenrichtsätze (2025):
Einzelrichtsatz: 1.273,99 Euro
Familienrichtsatz: 2.009,85 Euro
Sozial treffsicher, fair und gerecht
Uns NEOS war in diesen Verhandlungen besonders wichtig, dass die soziale Treffsicherheit gewährleistet bleibt: Mindestpensionist:innen bekommen die volle Inflationsanpassung. Luxuspensionen und Mehrfachpensionen werden begrenzt. Wer mehrere öffentliche Pensionen erhält, bekommt nicht jede einzelne voll erhöht.
Das ist nicht nur effizient, sondern auch gerecht. Denn es ist eben ein Unterschied, ob man von einer Mindestpension lebt oder zusätzlich noch eine hohe Beamtenpension kassiert.
Wir übernehmen Verantwortung gegenüber den nächsten Generationen. Deshalb ist es wichtig, dass alle einen Beitrag leisten, so wie es für die jeweilige Bevölkerungsgruppe möglich ist.Johannes Gasser
NEOS-Sozialsprecher
Nächste Schritte
Wir wollen diesen Kurs fortsetzen und auch die Länderpensionen einbeziehen. Dafür braucht es eine Verfassungsbestimmung – und damit auch die Verantwortung der Opposition. Deshalb unser klarer Appell: Wer Fairness im Pensionssystem will, wer Spielräume im Budget für Zukunftsinvestitionen schaffen will, muss jetzt konstruktiv mitarbeiten.
Wir wollen ein Österreich, das wieder investieren kann – in Schulen, Universitäten, Klimaschutz, Forschung und Innovation. Dafür braucht es einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Budget. Und dafür müssen alle einen Beitrag leisten. Das ist manchmal unbequem. Aber nur so schaffen wir wieder Fairness zwischen den Generationen – und geben den jungen Menschen in Österreich eine echte Zukunftsperspektive.
Ideal und nachhaltig ist ein Pensionssystem, das die steigende Lebenserwartung abbildet und dem einzelnen mehr Flexibilität bietet. Erster Schritt dazu war der Nachhaltigkeitsmechanismus. Als nächsten Schritt werden wir die betriebliche und private Altersvorsorge reformieren, damit Pensionen nicht nur sicher und finanzierbar, sondern in Zukunft auch fairer und höher sind.